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Der Mürzzuschlager Viktor Kaplan

Erfinder der berühmten Kaplan-Wasserturbine

Am 27. November 1876 erblickte Viktor Kaplan in Mürzzuschlag das Licht der Welt. Der Sohn und drittes Kind des Eisenbahnbeamten Alfred Kaplan und dessen Ehefrau Jenny geb. Wust war bereits von Kindesbeinen an technisch sehr versiert und interessiert. In Neuberg an der Mürz besuchte Kaplan die Volksschule. Nach dem Abschluss der Reifeprüfung an einer Wiener Realschule im Jahr 1895 studierte er an der Technischen Hochschule in Wien Maschinenbau. Im Jahr 1900 schloss er sein Studium mit dem Ingenieurdiplom ab. Er leistete im Anschluss einen einjährigen freiwilligen Dienst bei der k.k. Kriegsmarine in Pula – Kroatien. Im Jahr 1901 erhielt der Mürzzuschlager bei der Leobersdorfer Maschinenfabrik, die zur Firma Ganz & Co. gehörte und hauptsächlich Dieselmotoren baute, seine erste fixe Anstellung. Er beschäftige sich dabei mit der Wärmebilanz und der Verbesserung der damals bestehenden Explosionsmotoren und präsentierte diese in einem öffentlichen Vortrag, was nicht mit seinem Chef abgesprochen war und zur Kündigung führte. 1903 nahm er eine Stelle als Konstrukteur an der Deutschen Technischen Hochschule in Brünn – Tschechien, an. Er verbrachte fast drei Jahrzehnte in Brünn, wo auch der Großteil seiner Erfindungen entstanden sind. Nach seiner Promotion zum Doktor der Technik im Jahr 1908 an der Technischen Hochschule Wien, wurde er ein Jahr später Privatdozent in Brünn. Wenige Monate später heiratete er seine Verlobte Margarethe Strasser, mit der er zwei Töchter hatte.

Die Aufnahme der Lehrtätigkeit an der Brünner Hochschule sowie der damals dringende Bedarf der Elektrizitätswirtschaft an schnell laufenden Wasserturbinen, die auch kleine und mittlere Flussgefällen ausnützen können, führten dazu, dass Viktor Kaplan seine bisherigen Arbeiten an den Explosionsmotoren aufgab und sich ganz dem Lehrberuf und der Entwicklung von Wasserturbinen widmete. Etwa 1910 begann er mit der Arbeit an einer Wasserturbine - 1912 erfand er schließlich die Kaplan-Turbine - typisch für diese Wasserturbine sind die vier einstellbaren Laufschaufeln. 1913 wurde Kaplan außerordentlicher Professor und Leiter des “Instituts für Theorie und Bau von Wasserturbinen“, 1918 erhielt er die ordentliche Professur für Maschinenbau. 1917 wurde die erste Kaplan-Turbine gebaut und 1919 in Velm bei Gramatneusiedl in Niederösterreich in Betrieb genommen, wo sie bis 1955 genutzt wurde. Der weltweite Siegeszug der Kaplan-Turbine begann 1925, als in Lilla Edet, einem Großkraftwerk in Schweden die damals größte Turbine der Welt erfolgreich in Betrieb ging. Kaplan soll der Natur sehr verbunden gewesen sein – er kaufte sich einen Landsitz am Attersee, wo er sich 1932 nach einer schweren Erkrankung in den Ruhestand zurückzog und am 23. August 1934 verstarb.

Viktor Kaplan hat die Wasserkraft revolutioniert: Am 25. Oktober 2017 wurde zu Ehren und im Gedenken an Viktor Kaplan in Mürzzuschlag ein Denkmal errichtet. Der „Viktor-Kaplan-Kreisverkehr" in der Mariazeller Straße / Frachtenstraße wurde im Rahmen eines feierlichen Festaktes eröffnet. Die Kombination einer historischen Turbine im Zentrum des Kreisverkehrs in der Mariazeller Straße und einer Kaplanbüste gegenüber wird von beleuchteten Edelstahlblechen, die fließendes Wasser symbolisieren, umspült.

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